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Von Oana Marchis

DIE NACKTE WAHRHEIT ÜBER ALKOHOLFREIEN WEIN

Reden wir über den Elefanten im Weinkeller: alkoholfreier, entalkoholisierter Wein. Der beste Freund des gesundheitsbewussten Weinliebhabers? Der trendige Ersatz, der deinen Dry January etwas erträglicher gestaltet? Nun, buckle up, Buttercup, denn die Wahrheit bringt dich vielleicht dazu, das Gesöff gleich wieder auszuspucken.

Naturwein und alkoholfreier Wein

Der industrielle Prozess hinter alkoholfreiem Wein

Stell dir Folgendes vor: Du nimmst einen guten Wein, lässt ihn durch ein paar Maschinen laufen, die selbst den besten Chemiker beeindrucken, beraubst ihm seines Geistes (aka: Alkohol) und seiner Seele und versuchst dann, die Plörre zu einer Art Frankenwein (wie Frankenstein nicht Wein aus Franken!) wieder zusammenzusetzen. Im Wesentlichen passiert genau das, bei der Herstellung von alkoholfreiem Wein. Ein ultra-verarbeitetes Produkt. 

Hier sind die drei wichtigsten Methoden, um Wein zu entalkoholisieren:

  • Vakuumdestillation : Der Wein wird in eine Vakuumkammer unter sehr niedrigem Druck gegeben, wo er „sanft“ erhitzt wird, bis die flüchtigen Bestandteile (also Geschmack und Alkohol) verdunsten. Stell dir vor du setzt den Wein in ein Raumschiff im All, öffnest kurz die Tür und lässt einfach alles was auch nur ein bisschen gut ist, rausfliegen. 
  • Umkehrosmose : Der Wein wird durch einen Nanofilter gepresst, der so fein ist, dass er in alle seine Bestandteile zerlegt wird. Danach wird er in zwei Ströme aufgeteilt: einer enthält leichte molekulare Verbindungen und der andere enthält Verbindungen, die von der Membran zurückgehalten werden. Am Ende fügt man die beiden Ströme wieder zusammen.  Mmmmmmmh... Membranwasser...GEIL. 
  • Schleuderkegelkolonne: (das Wort allein...). Vielleicht unser Favorit – der Wein wird bei hoher Geschwindigkeit und Hitze zu einem dünnen Film gedreht, wodurch flüchtige Verbindungen (wiederum Geschmack und Alkohol) entfernt werden. Schwindliges, windiges Ding. 


Warum Naturwein und alkoholfreier Wein nicht zusammenpassen

Naturwein steht für die Bewahrung des Terroirs, traditionelle Weinbaupraktiken und nur minimale Eingriffe. Er ist naturnah, nicht technisch. Er steht für Einzigartigkeit, Charakter und Struktur. Für minimale Manipulation statt aufwändige Verarbeitung.

Das Konzept der Entalkoholisierung von Wein jeder Art widerspricht diesen Grundsätzen. Bei diesem Verfahren wird der Wein in seine Bestandteile zerlegt und dann wird versucht, ihn wiederherzustellen – ein Vorgang, den kein traditioneller Naturweinhersteller freiwillig durchführen würde. Es ist, als würde man behaupten, Schmelzkäse "Natur" zu verkaufen – die beiden Konzepte passen einfach nicht zusammen.

natürlicher, biologisch-dynamischer Bio-Weinberg

Der Geschmacksvergleich: Echter Wein vs. alkoholfreier Wein

Reden wir über den Geschmack – oder besser gesagt über die Abwesenheit dessen. Sicher, alkoholfreier Wein kann dich vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde täuschen (nicht wirklich). Seien wir ehrlich: Es ist, als würde man einem Mime dabei zusehen, wie er vorgibt, in einer Kiste gefangen zu sein – wir alle wissen, dass es keine echte Kiste ist.

Selbst die erfahrensten Weinexperten erkennen einen alkoholfreien Wein bei einer Blindverkostung vielleicht nicht sofort, aber sie erkennen ihn definitiv als das Weinäquivalent zu koffeinfreiem Kaffee – es fehlt einfach etwas. Und es ist nicht nur der Alkohol, es ist die Seele, die Komplexität und alles, was Wein zu Wein macht.

Wenn du den Alkohol entfernst, entfernst du nicht nur das berauschende Element, sondern veränderst das Mundgefühl, das Aromaprofil und die strukturelle Balance, die den Wein erst zum Wein macht.

 

Marketingaussagen vs. gesundheitliche Realität

Die alkoholfreie Industrie möchte dich glauben machen, dass jeder Wein „gesünder“ wird, wenn man den Alkohol entfernt. Diese Positionierung muss sorgfältig geprüft werden. Das ist, als würde man sagen, ein dreifach verarbeiteter Käseersatz sei gesünder als handwerklich hergestellter Käse, weil er weniger Fett enthält. Leider glauben das manche Leute wirklich.

Die Ironie liegt darin, ein stark verarbeitetes Produkt als gesunde Alternative zu einem traditionell hergestellten Produkt zu bewerben. Sollten wir bei der Suche nach wirklich gesunden Alternativen nicht nach weniger Verarbeitung suchen, nicht nach mehr?

Nicht die Menge an Alkohol in deinem Wein ist für deine Gesundheitsprobleme verantwortlich, sondern dein Konsum. Echter Wein kann, wie jedes echte Lebensmittel, in Maßen genossen, eine positive Wirkung auf den Körper haben. Ungesunde Auswirkungen entstehen in der Regel bei Missbrauch. Auch ein Übermaß an Apfelsaft und Wasser kann dir schaden.

Weinprobe mit Gläsern Wein und Käse

Qualitätsbedenken bei alkoholfreien Weinalternativen

Wie in einer aktuellen Branchenanalyse festgestellt wurde, basieren die meisten alkoholfreien Weine auf minderwertigem Fasswein. Warum? Weil kein Winzer mit Selbstachtung seinen aufwändig hergestellten, terroirbetonten Wein einer solchen Verarbeitung unterziehen würde.

Dem daraus resultierenden Produkt fehlt oft die Komplexität, die Tiefe und der authentische Charakter, den Weinliebhaber suchen. Branchenexperte Charlie Friedmann bemerkt: „Im Vergleich zu Bier hat Wein einen höheren Alkoholgehalt, daher spielt der Alkohol eine größere Rolle in der Zusammensetzung des Getränks. Der Körper, die Aromen, die Ausgewogenheit und vieles mehr, kommen alle vom Alkohol.“

Beim Vergleich von Naturwein und seinem entalkoholisierten Gegenstück ist der Unterschied nicht subtil, sondern erheblich:

Aspekt Naturwein Alkoholfreier Wein
Verarbeitung Minimaler Eingriff Schwerindustrielle Verarbeitung
Geschmacksprofil Komplex, einzigartig Oft flach, eindimensional
Mundgefühl Vollständig integriert Dünn, wässrig
Terroir-Ausdruck Konserviert Deutlich vermindert
Alterungspotential Verbessert sich oft mit dem Alter Begrenzte Haltbarkeit


Naturwein-Philosophie: Authentizität statt Verarbeitung

Trinkst du Wein, weil du auf den Schwips stehst oder gern betrunken bist? Da gibt es weit effizientere und günstigere  Möglichkeiten. Während die meisten Menschen aus einer Unmenge von Gründen Wein genießen, Alkohol allein ist keiner davon - er ist nur ein notwendiges Nebenprodukt.

Wein und Naturwein sind Genuss. Ob allein, in Gesellschaft oder zu leckerem Essen. Wie bei allen Freuden im Leben ist Mäßigung der Schlüssel. Es gibt keinen Wein ohne Alkohol. Wenn du alkoholfreie Getränk suchst, es gibt tolle Optionen wie fermentierte Kräuteressenzen und -säfte oder einfach nur Wasser? Ein bisschen Kreativität, bitte!

Aber verarbeiteten, alkoholfreien Naturein als „gesunde“ Alternative zu bezeichnen, geht etwas zu weit. Bei Naturwein geht es um Authentizität, Tradition und Respekt für das Handwerk – also um alles, was alkoholfreier Wein nicht ist und nie sein wird.


Die Balance finden: Alternativen zu alkoholfreiem Wein

Alles, was seiner natürlichen Bestandteile beraubt wurde, ist nicht als gesund zu bezeichnen. Es ist lediglich stärker verarbeitet. 

Willst du ein naturnahes Produkt, kaum verarbeitet und ohne Zusatzstoffe? Ein Produkt, das, gesünder für die Umwelt, den Winzer, die Flora und die Fauna ist? Dann solltest du dir unsere Auswahl an kompromisslosen Naturweinen ansehen. Diese Weine werden mit minimalem Eingriff hergestellt, und tragen den Charakter der Traube, des Winzers und des Terroirs in sich. Keine Schleuderkegel notwendig.

Genieße mehr, betrink dich weniger und trink Wasser zwischendurch, dann sind all die Dry January Nummern obsolet. Die ekligen alkoholfreien Ersatzprodukte auch.


Häufig gestellte Fragen zu alkoholfreiem Wein:

Ist alkoholfreier Wein tatsächlich gesünder als normaler Wein?

Obwohl alkoholfreier Wein weniger Kalorien und keinen Alkohol enthält, wird er einer umfangreichen Verarbeitung unterzogen, bei der viele der in natürlichem Wein enthaltenen nützlichen Verbindungen entfernt werden. Der gesündeste Ansatz ist ein maßvoller Genuss von echtem Wein anstelle des übermäßigen Konsums stark verarbeiteter Alternativen.

Welche natürlichen Alternativen kannst du während deines Dry January ausprobieren?

Anstelle von verarbeitetem alkoholfreiem Wein kannst du Kombucha, Wasserkefir oder spezielle fermentierte Kräutertees probieren. Diese fermentierten Getränke bieten komplexe Aromen ohne die starke Verarbeitung von alkoholfreiem Wein.

Wie erkenne ich, ob ein alkoholfreier Wein stark verarbeitet ist?

Schau dir die Zutatenliste an – je länger, desto stärker ist das Produkt verarbeitet. Überprüfe auch die Herstellungsmethode – Begriffe wie „Vakuumdestillation“ oder „Umkehrosmose“ deuten auf eine starke Verarbeitung hin.

Können die Prinzipien der Naturweinherstellung auf alkoholfreie Getränke angewendet werden?

Auf jeden Fall! Es gibt Handwerksbetriebe, die fermentierte Getränke nach Naturwein-Prinzipien (minimale Eingriffe, keine Zusatzstoffe) herstellen, die aber von Anfang an alkoholfrei sind. Kein Entfernen notwendig. 

Weinprobe mit Freunden

Fazit: Echter Wein oder nichts?

Nochmal für alle: Beim Weingenuss geht's nicht darum, sich zu betrinken – es gibt billigere und schnellere Wege.  Menschen schätzen Wein und Naturwein wegen all der tollen Informationen die er in sich trägt. Seiner Geschichten, seiner Authentizität, seines Charakters, seines Terroirs und natürlich seines Geschmacks. Der Alkohol ist nebensächlich und ein simples Nebenprodukt der Gärung.

Echter Wein enthält Alkohol. Das ist einfach so. Die Schönheit speziell des Naturweines liegt in seiner Herstellung mit minimalem Eingriff, dem Respekt den Winzer ihrem Land entgegenbringen, der Tradition die dahinter steckt und dem Terroir, den man schmecken und riechen kann. All dies verschwindet wenn der Alkohol entfernt wird.

Suchst du alkoholfreie Alternativen, empfehlen wir fermentierte, handgemachte Produkte wie Kombucha bis hin zu aufwändig zusammengemischten Kräuteressenzen, Tees und fermentierten Säften. 

Wir bei Wyrd Wine stehen für echte, naturnahe Weine, die handwerklich hergestellt werden und die Umwelt, Winzer und  Genießer ehren. Mäßigung und ausreichende Hydration ist alles, Pseudovino braucht kein Mensch.

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